Stickstoff - flüssig Service

(ehemals Kaltschrumpfen) ist ein technisches Verfahren zum festen Verbinden zweier Bauteile, bei dem die Eigenschaft der Wärmeausdehnung genutzt wird. Das Verfahren wird z. B. in der Fahrzeug- und Eisenbahntechnik verwendet, um zwei Bauteile, z. B. Welle und Ring, fest miteinander zu verbinden. Dies geschieht, indem das außenliegende Teil auf das innenliegende, abgekühlte Teil aufgeschoben wird. Zum Abkühlen eignen sich vorwiegend Flüssigstickstoff und Trockeneis. Bei Erwärmung des Innenteils auf Raumtemperatur dehnt sich dieses aus, wodurch sich beide Teile aufeinander pressen und sich fest miteinander verbinden. Voraussetzung ist eine genaue Fertigung der beiden Teile, da die Ausdehnung nur im Bereich von Bruchteilen von Millimetern liegt. Ein ähnliches Verfahren ist das Aufschrumpfen, bei dem das außenliegende Teil erwärmt wird.

Kryotechnik, oder Tieftemperaturtechnik ist die Technik zur Erzeugung tiefer Temperaturen und zur Nutzung physikalischer Effekte bei tiefen Temperaturen. Die Kryotechnik deckt den Temperaturbereich unterhalb etwa -150 °C ab. Flüssiger Stickstoff, bzw. flüssiges Helium, können zu Kühlzwecken bequem in Dewargefäßen aufbewahrt und transportiert werden. Tiefere Temperaturen sind durch Druckverminderung und die damit verbundene Änderung der Siedepunkte erreichbar.

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Als Kryotherapie bezeichnet man den gezielten Einsatz von Kälte, um einen therapeutischen Effekt zu bewirken. Dabei wird die lokale Anwendung von Gefriertechniken von der generalisierten Kältebehandlung des ganzen Körpers unterschieden.

Als lokales Verfahren, auch Kryochirurgie bezeichnet, kommen Gefriertechniken zum Einsatz, um eine Zerstörung krankhaft veränderter Gewebe zu erreichen. Man unterscheidet geschlossene Verfahren, bei denen eine Kältesonde von außen mit dem Gewebe in Kontakt gebracht wird, von offenen Verfahrensweisen, bei denen Kühlmittel direkt ins Gewebe eingebracht werden (häufig flüssiger Stickstoff bei -196 °C). Der Arbeitsbereich liegt bei -70 °C bis -200 °C. Derartige Verfahren werden in der Dermatologie angewandt, um Tumoren, Warzen (Viruspapillome), überschießendes Narbengewebe (Keloid) und verschiedene andere Gewebserkrankungen zu entfernen. Darüber hinaus findet die Kryochirurgie auch bei interventionellen Therapieverfahren von anderen Tumoren Anwendung, wie etwa zur Therapie von Lebermetastasen  sowie eventuell bei Lungen- oder Prostatatumoren.

Die Bodenvereisung oder Baugrundvereisung ist ein Bauverfahren im Tiefbau, bei dem der Boden durch künstliches Gefrieren des Bodenwassers verfestigt und wasserundurchlässig gemacht wird. Der entstehende Frostkörper verleiht der Baugrube ein gewisses Maß an Stabilität und schützt sie vor Wasserzutritt bis diese Funktionen vom Bauwerk selbst übernommen werden können.